Steuerlexikon

Abschreibung

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Was ist die steuerliche Abschreibung?

Die steuerliche Abschreibung (auch Absetzung für Abnutzung oder kurz AfA) beschreibt den schrittweisen Wertverlust von Vermögenswerten, den Unternehmen über einen bestimmten Zeitraum in ihrer Buchhaltung berücksichtigen. Vermögenswerte wie Gebäude, Maschinen oder Fahrzeuge verlieren mit der Zeit an Wert – sei es durch Abnutzung, Veralterung oder andere Faktoren. Abschreibungen spiegeln diesen Wertverlust wider und beeinflussen sowohl die finanzielle Berichterstattung als auch die Steuerplanung von Unternehmen.

Bedeutung der Abschreibung in der Bilanz und Steuerplanung

Abschreibungen sind nicht nur buchhalterische Regeln, sie spielen auch eine zentrale Rolle in der finanziellen Berichterstattung eines Unternehmens. Durch die Abschreibung von Anlagevermögen wird der tatsächliche Wert eines Vermögenswerts präzise in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt. Weiterhin bieten Abschreibungen steuerliche Vorteile, indem sie den zu versteuernden Gewinn reduzieren. Die gesetzliche Grundlage für Abschreibungen bildet in Deutschland der § 7 des Einkommensteuergesetzes (EStG), was sie zu einem wichtigen Aspekt der Steuerplanung macht.

Methoden der Abschreibung

Es gibt verschiedene Methoden zur Berechnung der Abschreibung. Die zwei gebräuchlichsten sind:

  1. Lineare Abschreibung
    Hier wird der Wertverlust gleichmäßig über die Nutzungsdauer des Vermögenswerts verteilt. Dies bedeutet, dass in jedem Jahr der gleiche Betrag abgeschrieben wird. Ein Beispiel: Eine Maschine, die 100.000 Euro kostet und eine Nutzungsdauer von 10 Jahren hat, wird jedes Jahr mit 10.000 Euro abgeschrieben.
  2. Degressive Abschreibung
    Im Gegensatz zur linearen Methode ist die degressive Abschreibung darauf ausgelegt, in den ersten Jahren höhere Abschreibungsbeträge anzusetzen. Der Abschreibungsbetrag wird als Prozentsatz des verbleibenden Buchwerts des Vermögenswerts berechnet. Diese Methode ist besonders nützlich für Vermögenswerte, die in den ersten Jahren ihrer Nutzung den größten Teil ihres Wertverlusts erfahren, wie z.B. technologische Geräte oder Maschinen. Sie erhöht die Liquidität in den frühen Jahren, da sie die Steuerlast schneller reduziert. Allerdings können in späteren Jahren niedrigere Abschreibungsbeträge anfallen, die den tatsächlichen Wertverlust möglicherweise nicht vollständig widerspiegeln.

Beispiel zur Berechnung der Abschreibung

Stellen wir uns vor, ein Unternehmen kauft eine Maschine für 100.000 Euro mit einer Nutzungsdauer von 10 Jahren. Bei der linearen Abschreibung beträgt die jährliche Abschreibung 10.000 Euro (100.000 Euro / 10 Jahre). Diese Abschreibung wird in den Jahresabschlüssen als Kosten erfasst und mindert den Gewinn des Unternehmens, was sich positiv auf die Steuerlast auswirken kann.

Fazit

Abschreibungen sind ein zentrales Instrument in der Buchhaltung, das es Unternehmen ermöglicht, den Wertverlust von Vermögenswerten über die Zeit zu erfassen und steuerliche Vorteile zu nutzen. Durch die Wahl der passenden Abschreibungsmethode, ob linear oder degressiv, können Unternehmen ihre Bilanz und Steuerplanung optimal gestalten und ihre Liquidität effizient verwalten.

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Kar Heinz

 Karl Heinz Jörge sinature